Diary

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Tuesday, 21/12/04

03:00 Uhr nachts - mein Wecker klingelt! Da ich den günstigsten Ryanair-Flieger um 06:25 Uhr gebucht hatte, mußte ich nun Tribut zahlen und früh aufstehen. - Ab zur Walworth Road.
03:44 Uhr - Glück gehabt! Der Nachtbus N35 zum Liverpool Street Station ist pünktlich!

04:00 Uhr - die N35 trifft rechtzeitig am Bahnhof ein, wo ich eigentlich in den Stansted Night Coach umsteigen wollte, da Züge um diese Zeit noch nicht fahren. Doch was war das? Hier standen etwa 150 aufgebrachte Reisegäste vor dem Bus und der Fahrer versuchte der Menge zu erklären, daß der Bus voll sei! - Schock! Ich hatte die Reisewelle so kurz vor Weihnachten doch unterschätzt. In einer halben Stunde sollte der nächste Bus kommen. Mein Zeitplan ließ es auch noch zu, auf diesen Hoffnungsträger zu warten und da immer mehr Reisende in Panik ein Taxi nahmen, stiegen meine Chancen auf einen Platz im Bus.

04:30 Uhr - der nächste Bus kommt, doch... nein... was ist das? Der Bus ist bereits voll! Der Fahrer erklärt, daß er bereits am Victoria Station alle Plätze belegt hatte. - Was nun? Im Hinterkopf stellte ich mir schon Weihnachten in London vor! Dann fragte ich aber einen Taxifahrer, was die Fahrt zum Airport Stansted (ca. 70 km) kosten würde? Bei 5 Fahrgästen wollte der asiatische Fahrer, der mich an "Mr. Miagi" erinnerte, £20 pro Person (=30€). Knirsch, na gut, was blieb mir anderes übrig? Beschleunigt wurde meine Überlegung durch seine geschäftstüchtige Stichelei: "You'll miss your flight!" Ich rief in die Menge: "Wo wants to share a cab with me? - £20 per person!" Tatsächlich fanden sich 4 Mitfahrer und wir teilten uns zu fünft samt Koffern die enge Taxi-Rückbank. -Quetsch, ab nach Stansted!

05:20 Uhr - nach mehr als einer Stunde Fahrt, traf unser Taxi mit 2 Engländern, einer Italienerin, und David, einem Grafik-Design Student aus Hamburg, endlich am Airport ein. Nachdem David und ich unser Gepäck aufgegeben hatten, trat allgemeine Erleichterung ein - geschafft! Der Flug war okay, auch wenn wir ständig durch laute Werbedurchsagen vom Schlafen abgehalten wurden. Ich freue mich auf ein paar schöne Tage, bei Familie und Freunden in meiner norddeutschen Heimat! Am 6. Januar geht es zurück auf die Insel!

Monday, 20/12/04

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Heute war mein letzter Tag in London, bevor ich für zwei Wochen in die Heimat fliege. Mir fehlten immer noch einige Geschenke, weshalb ich mich am Nachmittag nochmal zum Shoppen in die City wagte. Da ich noch ein Geschenk für meinen Vater und meinen Großvater suchte, fuhr ich zur Jermyn Street in St. James's, nahe dem Piccadilly Circus. Hier sollte es laut Reiseführer diverse Tabak- und Accesoirläden für "Gentlemen" geben. In der Tat wurde ich schnell fündig! Hier werden Kunden auch noch wie Gentlemen behandelt: Von persönlicher Beratung und liebevollem Einpacken des Geschenks bis hin zum Türöffner - diese Dienste erhält man hier auch beim Kauf von Mitbringseln unter £10.

Nachdem ich für die "Herren" etwas gefunden hatte, fuhr ich noch schnell mit dem alten Doppeldeckerbus zu Harrods in Knightsbridge, wo natürlich der Bär los war, so kurz vor dem Weihnachtsfest. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Kaufhauses sieht man ständig Blitzlichter von Touristen, die die beeindruckende Weihnachtsbeleutung fotografieren. Unerschrocken stürzte ich mich in die Menge und fand noch ein paar bezahlbare Leckereien in der Schokoladenabteilung. Fast hätte ich mich in dem riesigen Kaufhaus verlaufen, da hätte mir auch mein London-Führer "A to Z" nichts mehr genützt! ;-)

Saturday, 18/12/04

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Samstags findet in North Kensington auf der Portobello Road der größte Antikmarkt der Welt statt, der Portobello Market. Heute bin ich früh aufgestanden, um auf dem Markt nach dem ein oder anderen Weihnachtsgeschenk zu suchen. Nachdem ich etwas länger in Westminster auf den Bus warten mußte, ging es nach Notting Hill, bekannt durch den gleichnamigen Film mit Hugh Grant. Eine sehr exklusive Gegend! Hier prägen Villen und noble Reihenhäuser das Stadtbild. Oft sieht man teure Autos, wie Ferrari oder Rolls Royce.

In dem Film geht Hugh Grant auch über den Portobello Market. Hier gibt es viel Kleidung, neu oder alt, Trödel, Antikes, aber auch Obst, Gemüse und andere Lebensmittel. Neben Marktständen gibt es hier Antiquitätengeschäfte, die dauerhaft geöffnet haben. Der Markt ist doch noch um einiges größer, als der East Street Market vor meiner Haustür. Es macht Spaß, hier auf Entdeckungsreise zu gehen! Einen Besuch kann ich jedem nur empfehlen!

Nachdem ich den ganzen Portobello Market abgelaufen bin, waren zwar meine Füße platt, aber noch nicht alle Geschenke gefunden. Deshalb stieg ich auf dem Rückweg in der Regent Street aus, wo ich das Kaufhaus Liberty besuchte. Während das "Harrods" stolz darauf ist, so ziemlich alles zu haben, gibt es hier eher ausgefallene Waren. Das Interieur des Kaufhauses wirkt sehr gemütlich durch die edle Holzvertäfelung. Gegen 19 Uhr ging eine Dame mit Glocke durch die Räume und läutete die heutige Schließung des Kaufhauses ein. Leider hatte ich für mein Budget kein Geschenk gefunden. Als ich den Verkäufer in der Herrenabteilung fragte, ob es auch Krawatten unter £20 gäbe, sagte er höflich: "Oh, I'm afraid, we haven't got any ties for less than £50." -O.K., fragen kostet ja nix ;-)

Thursday, 16/12/04

Heute hat bei mir in London eine neue Zeitrechnung begonnen: Ich habe einen riesigen LIDL-Markt an der Old Kent Road, 10 min vom Flat gefunden! Dort gibt es zahlreiche deutsche Produkte, die zwar günstiger als in allen anderen Supermärkten, aber immer noch nicht auf deutschem Niveau sind. Ist aber irgendwie witzig, durch einen ganz normalen LIDL durchzulaufen und den vor allem schwarzen Engländern zuzusehen, wie sie sich Nürnberger Lebkuchenherzen und Schwabenbräu in den Einkaufswagen packen. Die schwarzen Kassierer sind auch gut trainiert und kassieren schneller als in allen anderen Supermärkten. Natürlich kommt auch dieser Supermarkt nicht ohne Wachmänner aus. Ich habe den Werbe-Flyer mitgenommen: LIDL gibt es 25 mal in London!!!

Wednesday, 15/12/04

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Heute war also der Abreisetag von der Wuppertal-Connection. Natürlich wollte ich mir die Gelegenheit nicht nehmen lassen, mich von Alexandra & Finn persönlich zu verabschieden. Gegen 17 Uhr sprang ich, wie verabredet, auf den Bus zum Liverpool Street Station auf, wo beide mit Vivian und ca. 60 kg Gepäck die Kinderwagenbucht blockierten ;-) Vom Liverpool Station aus starten die Züge zum Flughafen Stansted, hier werde ich nächste Woche also auch stehen. Da Finn & Alex nach Weihnachten nicht wiederkommen, ist es erstmal ein Abschied für längere Zeit, aber ich bin überzeugt, daß wir uns mal wiedersehen werden!

- Tja, ab jetzt wird nur noch Englisch gesprochen! ;-) Nach dem Abschied von Vivian habe ich noch einen kleinen Spaziergang durch das Londoner Finance-Viertel "Bank" gemacht. Die futuristischen Gebäude von Swiss Re und Lloyds erwiesen sich als ausgezeichnete Fotomotive! Das eiförmige Hochhaus der schweizer Rückversicherung ist ein Meisterwerk von Sir Norman Foster, das "Lloyds" wurde von Richard Rogers, dem Architekten des "Centre Pompidou" in Paris, entworfen. Gleich daneben ist der Leadenhall Market, wo sich die Angestellten von Banken und Versicherungen nach der Arbeit auf ein "Pint" treffen.

Sunday, 12/12/04

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Gegen Mittag traf ich mich mit BW-Kamerad Frank und Hanna am Southwark Station, von wo aus wir zum Tate Modern gingen. Zwar war ich bereits in dieser Kunstgallerie, aber ich hatte noch nicht die Ausstellungen im 5. Stock gesehen. In der riesigen Turbinenhalle gibt es neuerdings eine Soundinstallation von einigen LCC-Studenten - Geschmackssache! Nach einem Tea bei Starbucks verabschiedete ich die beiden. - Nett sich wiederzusehen!

Am frühen Abend traf ich mich ein vorletztes Mal mit Alexandra & Finn. Zusammen mit Julia und ihrem Freund Florian wollten wir in der Trafalgar Bar einen Kaffe trinken. Die Bar hat ein sehr schönes Ambiente, aber Kaffee gab es hier keinen. Aber in der "Not" darf es ja auch mal ein Pint Leffe Blonde sein! ;-) Auf dem Rückweg stieg ich noch in der City aus, wo ich einige Fotos von der Christmas-Deko und den Weihnachtsrummel am Leicester Square schoß. Einen großen Weihnachtsmarkt, wie in deutschen Städten gibt es hier aber nicht.

Saturday, 11/12/04

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Juhu, die Sonne scheint! Für solch einen Tag hatte ich schon seit längerem einen Trip nach Crystal Palace im Süden Londons geplant. Leider hatte ich die Rechnung ohne das schnell wechselnde Londoner Wetter und die komlizierte Busverbindung nach Crystal Palace gemacht. Nach fast 1 Stunde Busfahrt (!) war die Sonne leider schon wieder hinter Wolken versteckt. Egal, mich interessierte die Geschichte rund um den "Kristallpalast", von dem dieser Stadtteil einst seinen Namen bekam. History: Der Crystal Palace, ein Meisterwerk aus Glas und Stahl, wurde 1851 zur Great Exhibitiion im Hyde Park erbaut und drei Jahre später in den Süden Londons verlegt. Bis zur Zerstörung durch einen Brand 1936 war der Palast eine der Sehenswürdigkeiten Londons. >> mehr

Im Crystal Palace Park sieht man die letzten Überreste des Palastes, die Fundamente und Treppenaufgänge, sowie einige Staturen. Es wird anscheinend nichts für den Erhalt dieses Denkmals getan und zwei englische Jugendliche hatten nichts besseres zu tun, als auf die letzten Staturen mit ihrem Fußball zu schießen. Vielleicht hätten sich die beiden besser im National Sports Centre abreagieren sollen, daß am anderen Ende des Parks liegt. Hier stehen "Athletic Stadium" und die riesige Halle des Sports Centre. Um das Crystal Palace Museum zu besuchen, werde ich allerdings an einem Sonntag wiederkommen müssen.

Friday, 10/12/04

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Um 13 Uhr wurde heute das College geschlossen - Timester-Ende oder "School's Out! Sowas muß ja gefeiert werden, schließlich fliegen viele von uns über Weihnachten heim. Am Nachmittag traf ich mit einigen Freunden in der "Patisserie Valerie" in Soho. In diesem gemütlichen Café genossen wir bei ein paar Tassen Tea und Kuchen das Ende der stressigen Woche. Neben Alex, Finn und Julia waren auch Vivian (USA) und Christina (Spanien) aus dem Wohnheim mit dabei.

Nicht weit von der Patisserie lag die "Wax Bar" in der Winsley Street, wo ich mich spontan mit Frank Hahnen, einem Kamerad aus der Grundausbildung bei der Luftwaffe, traf. Er war gerade mit Freundin Hanna auf einem Wochenend-Trip in London. Wir nutzten die Happy Hour in der Wax Bar und schnackten bei einem Cocktail über alte Zeiten und was wir in den letzten 4 Jahren erlebt hatten. Frank studiert in Maastricht internationales Management.

Am Abend waren Leute aus dem Wohnheim dann im "Henry J. Beans" einer SEHR netten Bar an der Kings Road in Chelsea! Doch trotz guter Musik, die so manchen in Tanzstimmung brachte, war wieder um 23 Uhr Schluß - aber nicht für Finn & mich! Wir waren noch unternehmenslustig und ließen uns vom DJ einige Clubs in der Nähe empfehlen. Per "Cab" ging es zum "Embargo" ein stylischer Club, mit Musik für jeden Geschmack und einem ausgewogenen Boys/Grils Verhältnis! Wir haben den Dancefloor gerockt und mit den Engländerinnen geflirtet, bis um 2 Uhr plötzlich das Licht an ging - Grrr!

Wednesday, 08/12/04

>> St. Bride's  

Als ich morgens zu "Managing People" bei meinem Lieblingsdozent David Bird ging, war ich überrascht, daß außer mir keiner gekommen war! Wegen ihrer Assignments blieben die meisten Studenten zu Hause. Mr. Bird gab mir schon mal die Prognose, daß mein Assignment von letzter Woche wohl auf ein "A"-Grade hinausläuft - krass! Ich dachte als Erasmus-Student kann man froh sein, wenn man diese Prüfungen überhaupt besteht!

David Bird hatte uns für heute Abend den Christmas Gottesdienst in St. Bride's, der Kirche des Presse- und Druckgewerbes auf der Fleet Street empfohlen, der von unserem College veranstaltet wurde. Dies fand ich eine gute Idee, um endlich in Weihnachtsstimmung zu kommen! Die Messe war auch für weniger religiöse Menschen ein tolles Erlebnis. Die St. Bride's Church ist eine sehr schöne Kirche, in der die Besucher wie im britischen Parlament in einem großen Rechteck sitzen und jeder zweite Platz ist mit einer "Nachttischlampe" ausgestattet. Zu Beginn des anglikanischen Gottesdienstes wies der Pfarrer auf die enge Verbindung der Kirche zum Druckgewerbe hin und begrüßte die Angehörigen des LCC, zu denen ich ja auch gehöre ;-) Danach lasen unser Dekan John Stephens und einige andere Professoren, darunter David Bird, die Weihnachtsgeschichte vor. Zwischendurch sangen Besucher und ein professioneller Chor im Wechsel englische Weihnachtslieder, wovon ich viele in deutsch kannte. David Bird uns seine Frau empfahlen mir nach der Messe eine sehr interessante Ausstellung über die Geschichte der Kirche und die Verbindung zum Presse- und Druckgewerbe, die ich in der Krypta besichtigte.

Spät abends war ich noch mit der "German Community", Alexandra, Finn, Julia, Jennifer & Vivian (USA) verabredet. Finn hatte die Idee, mal einen richtigen Jazzclub zu besuchen. Eine sehr gute Idee! Um 22 Uhr hatten wir uns vor "Ronnie Scott's Jazzclub" in Soho verabredet. Dies war ein richtig typischer Club, wie man ihn aus Reportagen über amerikanische Jazz-Hochburgen kennt. Alle Besucher saßen bei gedämpften Licht an kleinen Tischen und lauschten der Stimme von Sängerin Liane Carroll und ihrer Band. Der hohe Eintrittspreis hatte sich doch gelohnt! Ihre mitreißende Stimme würde ich irgendwo zwischen Jamiroquai und Macy Gray ansiedeln. Sie sang einige Balladen, scherzte mit dem Publikum und ließ uns auch bei einigen Songs mit einstimmen. Zwischendurch spielte Edgar Abraham & Band aus Puerto Rico schnelleren Jazz mit Saxophon. Ich habe vorher eigentlich nie Jazz gehört, aber einen Abend im "Ronnie Scott's" kann ich sehr empfehlen!

Saturday, 04/12/04

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Heute mußte ich wegen meinen Assignments (=schriftliche Abschlußarbeiten) mal wieder den Tag am PC verbringen :-( Währenddessen hat Flatmate Kate begeistert das Rugby-Spiel ihrer "Kiwi's" im Fernsehen verfolgt. - Mit passender Kopfbedeckung! ;-) Ab und zu bin ich aufgeschreckt, weil sie wieder ganz enthusiastisch ihr Team von "New Zealand" angefeuert hat! Kate bringt frischen Wind in unser Flat!

Später kam dann Kates jüngere Schwester Jo vorbei und wir haben uns mit australischen Rotwein auf den Abend vorbereitet ;-) Anschließend ging es ins "Waxy O'Connor's" in der Wardour Street (Soho), ein riesiges Irish Pub mit einem Baum in der Mitte! Wir haben unser "red wine"-Programm fortgesetzt und hatten 'ne Menge Spaß. Julia (HdM) und Freund Florian kamen später auch noch vorbei, aber pünktlich um 23 Uhr war mal wieder alles vorbei. Das war diesmal vielleicht auch besser so! Danach sind hier zu Hause noch ein paar lustige Fotos entstanden! ;-)

Thursday, 02/12/04

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Da für heute keine Vorlesungen angesetzt waren, habe ich meinen lange geplanten Spaziergang zum Gassenviertel "The Temple" an der Fleet Street unternommen. Petrus war heute ausnahmsweise mal auf meiner Seite, so daß mittags die Sonne durchkam. Die Fleet Street war früher das Zentrum der Britischen Zeitungswelt, daher galt mein besonderes Interesse den Spuren dieser Epoche. Mittlerweile sind aber die meisten Zeitungshäuser und Druckereien in Gewerbegebiete in den Außenbezirken Londons abgewandert. Trotzdem stehen noch die ehemaligen Residenzen von Daily Mail, Daily Mirror, Daily Express und Daily Telegraph. Drucker und Journalisten hatten sich früher hier ihr eigenes Stadtviertel eingerichtet! St. Bride's, die Pfarrkirche des Pressegewerbes oder alte Druckerstammkneipen wie "Ye Old Cock Tavern" existieren heute noch!

Durch eine schmale Gasse führte mein Weg mich in das versteckte Häuser- und Gassenviertel "The Temple", daß seinen Namen dem Templerorden verdankt, der hier im frühen Mittelalter seinen englischen Sitz hatte. Nachdem ich durch die ersten Torbögen durchschritten hatte und in den engen Gassen auf Entdeckungsreise gegangen bin, kam meine Orientierung doch etwas durcheinander. In meinem "A to Z" London-Führer waren die Straßen so klein, daß ich nicht immer erkennen konnte, wo ich war. Aber das macht die Sache ja gerade spannend! Nach der Temple Church kam ich zum Brunnenhof, an dem auch die Middle Temple Hall steht. Heute leider "not for public". Dafür fand ich bei einem Inder direkt um die Ecke ein sehr leckeres vegetarisches "Nan"-Brötchen, wie ein Falaffel nur ziemlich scharf! Als ich zu ihm meinte, er solle ein Restaurant bei uns in Germany eröffnen, sagte er "Are you from Germany? My girl-friend comes from Bonn in Germany!"

Heute Abend hatte ich eine Verabredung mit Stephanie, meiner Cousine 2. Grades im "Tiger Tiger" nahe Piccadilly Circus. Sie studiert internationales Management in Bremen und ist seit einem Jahr an ihrer Partnerhochschule in London-Harow. Für uns beide war dieses Treffen allerdings wie ein "Blind Date", da wir uns seit ca. 10 Jahren nicht mehr gesehen hatten! Wir hatten einen sehr netten Abend in diesem "After Work" Club, mit dem Stephanie einen guten Geschmack bewiesen hatte! Nach einem laaangen Gespräch haben wir dann zu später Stunde noch den Dancefloor gerockt, denn Freitag morgen wartete keine Vorlesung auf uns! ;-) Wir werden wohl bald wieder was zusammen unternehmen, denn wie der Zufall es will, wohnt Stephi auch am Elephant & Castle!!!

Wednesday, 01/12/04

Zwischen 10 und 14 Uhr mußte ich heute mein erstes Assignment, eine schriftliche Ausarbeitung für den Kurs "Managing People" (=Personalwirtschaft) einreichen. Nachdem ich die Nacht fast durchgeschrieben hatte, ging ich gegen Mittag etwas übermüdet zum College. Dort mußte ich mir erstmal einen PC in der Library ergattern, mit dem ich meine Seiten ausdrucken konnte. Mittags ist dort leider "Rush Hour"! Das fertige Assignment mußte ich dann in 3facher Ausführung am Studienbüro in eine Stempelmaschine reinhalten, damit der Abgabetermin genau doumentiert wird. Dann noch ein 3faches rosa Formular ausfüllen und das ganze in eine Klarsichtfolie legen! - Dieser Ablauf kam mir doch fast wieder "deutsch" vor ;-)

Nachmittags mußte ich dann erstmal Schlaf nachholen, bevor ich abends mit Kate zum Prince Chalres Cinema ging. Dort trafen wir uns mit Alex, Finn und einigen Mädels ausm Wohnheim , um den Film "Collateral" mit Tom Cruise zu sehen. Ich war froh, daß ich den Streifen schon in Deutschland gesehn hatte, denn die Dialoge waren in Englisch mit amerikanischem Slang recht schwer zu verstehen. Die Akustik im diesem Kino ist genial!